Die 7 wichtigsten, Sofortmaßnahmen am Unfallort

Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Diese Sofortmaßnahmen können Leben retten

Natürlich ist jeder Unfall unterschiedlich und kann niemals pauschalisiert werden. Und natürlich hoffe ich auch, dass du niemals in eine schlimme Unfallsituation gerätst.

Für den Fall der Fälle macht es aber Sinn, dass du dir folgende lebensrettende Sofortmaßnahmen zu Herzen nimmst und fest in deinem Gedächtnis abspeicherst.

Die Reihenfolge dieser Sofortmaßnahmen am Unfallort, hängt auch immer von dem jeweiligen Unfallgeschehen ab und die Rettungskette kann daher nach Priorität variieren.

 

Punkt 1: Bringe dich in Sicherheit

Niemals den Superhelden spielen. Das heißt, deine Sicherheit ist immer noch Priorität Nummer 1. Sollte die Unfallstelle Gefahren mit sich bringen (z.B. eine viel befahrene Straße bei einem Verkehrsunfall), gilt, – bring zuerst dich in Sicherheit. Nur unter dieser Voraussetzung kannst du anderen Menschen helfen.

Im Anschluss kannst du dafür sorgen, die Unfallstelle abzusichern und auch den hilfesuchenden Menschen zu schützen und zu versorgen.

 

Punkt 2: Absichern der Unfallstelle

Nachdem du sichergestellt hast, dass der Unfallort abgesichert ist (z.B. durch Aufstellen eines Warndreiecks) und du dich der Unfallstelle sicher näher kannst (z.B. durch Tragen einer Warnweste), kann die Rettung aus der Gefahrenzone erfolgen.

Sorge dafür, dass der Verunglückte an einen sicheren Ort gelangt. Auch hierbei darf deine eigene Sicherheit nicht gefährdet werden. Unter bestimmten Umständen kann nur das Fachpersonal die betroffene Person retten.

 

Punkt 3: Notruf wählen

Wähle den Notruf. Unter der Rufnummer 112 erreichst du die Notrufzentrale.

Solltest du, wie viele Menschen, stattdessen die 110 wählen und bei der Polizei rauskommen, mach dir keine Sorgen. Auch unter dieser Nummer wird dir weitergeholfen und ein Anliegen wird weitergeleitet. Der einzige Fehler wäre tatsächlich, wenn du gar keine Nummer wählst ?

Am Telefon wirst du meist nach den wichtigsten Eckdaten gefragt.

Wo befindest du dich? (versuche die Angabe des Unfallortes so genau wie möglich zu machen) Was genau ist passiert? Wie viele Verletzte sind vor Ort? Welche Verletzungen gibt es und wie stark sind diese? Ist die betroffene Person noch ansprechbar?

Du wirst während des Telefonates von geschultem Personal angeleitet und brauchst auch in dieser Situation keine Angst haben etwas falsch zu machen. Solltest du wichtige Eckdaten bei deinen Angaben vergessen haben, werden auch diese automatisch erfragt.

 

 

Punkt 4: Herz-Lungen-Wiederbelebung

Sollte die verunglückte Person bewusstlos sein, besteht die Gefahr eines Kreislaufstillstandes und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung wird notwendig.

Ja, dieser Punkt klingt heftig und allein die Vorstellung kann dir Angst machen. Allerdings kann diese lebensrettende Sofortmaßnahme von großer Bedeutung sein und dem Menschen am Unfallort das Leben retten.

Zuerst sollte, wenn dies möglich ist, auf ein Defibrillationsgerät zurückgegriffen werden. Dies wird an die Person angeschlossen und im Anschluss muss du den Sprachanweisungen folgen.

Leider ist solch ein Gerät in den meisten Fällen nicht in greifbarer Reichweite. Aus diesem Grund musst du tätig werden und selbstständig eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen.

Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung besteht aus der Herzdruckmassage und der Beatmung der betroffenen Person.

Nach 30 Mal Herzdruckmassage, folgt 2 Mal eine Beatmung.

Die Herzdruckmassage und die Beatmung solltest du im Wechsel so lange weiterführen, bis der Rettungsdienst am Unfallort eintrifft und die lebensrettenden Maßnahmen übernimmt und fortführt oder die betroffene Person wieder normal zu atmen beginnt.

Im Erste-Hilfe-Kurs lernst du detailliert wie du in einer Notfallsituation die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführst. Eine Wiederauffrischung deiner Kenntnisse macht daher zu jeder Zeit Sinn und vermittelt dir erneutes Selbstvertrauen.

 

Punkt 5: Blutungen stillen

Bei Blutungen gibt es je nach Vorfall sehr große Unterschiede. Für die meisten Blutungen gilt allerdings, dass sich diese mit starkem Druck von außen auf die Blutungsquelle stillen lassen.

Ein großer Blutverlust kann Menschen schnell in eine lebensbedrohliche Lage führen.

Die Blutstillung ist daher grundsätzlich möglichst schnell durchzuführen, um einen größeren Blutverlust zu vermeiden. Die Blutstillung wird immer am liegenden Betroffenen durchgeführt.

Verwende für die Blutstillung, wenn möglich keimfreies Material (Mullkompresse, saubere Tücher) und presse dieses auf die Wunde.

Wenn es die Platzierung der Wunde zulässt, kannst du einen Druckverband anlegen, ansonsten weiter auf die Wunde drücken, bis der Rettungsdienst den Betroffenen übernimmt.

 

Punkt 6: Schockbekämpfung

Die Schockbekämpfung steht in direktem Zusammenhang mit dem Blutverlust der verunglückten Person. Symptome eines Schocks fallen dir relativ schnell auf. Die Person friert und zittert, ist sehr blass und unruhig und kann eventuell bewusstlos werden.  Neben den schon zuvor genannten Punkten ist daher wichtig, dass du versuchst die Ruhe zu bewahren und der betroffenen Person Sicherheit zu vermitteln. Sollte die Person noch bei Bewusstsein sein, versuche Sie zu trösten und ihr Mut zu machen. Hierbei kannst du immer wieder die Atmung kontrollieren.

Decke die Person, im besten Falle mit einer Rettungsdecke, zu und führe die stabile Seitenlage aus.

 

Punkt 7: Stabile Seitenlage

Und damit wären wir auch schon bei unserer 7. lebensrettenden Sofortmaßnahme angekommen.

Den Begriff der stabilen Seitenlage hast du sicherlich schon einmal gehört, aber kannst du diese auch ausführen? Auch bei diesem Punkt solltest du dich nicht von der Angst vor Fehlern, aufhalten lassen, sondern einfach machen.

Die stabile Seitenlage wird im Notfall angewendet, wenn die betroffene Person noch ausreichend atmet, jedoch bewusstlos oder sehr schwach ist.

Ziel der stabilen Seitenlage ist, dass der Mund der Person zum tiefsten Punkt des Körpers wird, so dass Erbrochenes und Blut abfließen kann und nicht in die Atemwege gelangen. Auf diese Weise kannst du den Menschen mit ein paar wenigen Kniffen, vor dem Ersticken bewahren.

 

 

Wichtig ist für dich noch: Ruhe bewahren und Selbstvertrauen zeigen.

Solange du dein bestes am Unfallort versuchst, kannst du dich schon als Held zählen. Wir sind alle keine Profis, versuchen aber unser Bestmögliches zu geben.

Erste-Hilfe-Kurs

 

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